(August 2023)
Ein Computer ohne Internet ist nur die Hälfte wert?
Es ist eher noch weniger. Microsoft verlangt für die Installation und den Betrieb von Windows einige Grundvoraussetzungen. Der Zugang zum Internet gehört dazu. Dabei muss der Zugang nicht dauerhaft möglich sein, aber in Abständen.
Über den Internetzugang gelangen Daten vom Computer in das Internet und umgekehrt. Er ist kostenpflichtig und wird von einer Firma bereitgestellt, die man dann Provider nennt.
Wichtig zu wissen ist, wo die Grenzen des Zugangs oder eigentlich des Vertrages liegen.
Dabei geht es um die Datenmenge, die pro Monat transportiert werden kann (gemessen in GB). Das ist bei Mobilfunkzugängen das wesentliche Kriterium, das den Preis bestimmt. Bei kabelgebundenen Zugängen spielt das nur in sehr wenigen Fällen eine Rolle und das sind dann Verträge mit sehr niedrigem Preis.
Weiter geht es um die Datenmenge, die pro Sekunde transportiert werden kann (die Geschwindigkeit auch Bandbreite genannt gemessen in MBit/s). Das ist bei kabelgebundenen Zugängen und Satellitenzugängen das Kriterium, das den Preis bestimmt.
Dabei wird unterschieden zwischen den Daten, die vom eigenen Computer ins Internet übertragen werden (Upload), und den Daten, die vom Internet zum eigenen Computer übertragen werden (Download). Im privaten Umfeld geht es beim Upload um deutlich weniger Daten als beim Download. Deshalb ist der für den Upload vorgesehene Teil der Bandbreite meistens deutlich kleiner als der Teil für den Download.
Die benötigte Bandbreite hängt davon ab, wie viele Personen gleichzeitig das Internet nutzten, was die Personen machen, ob große Datenmengen übertragen werden müssen (z. B. Homeoffice oder Fernsehen über Internet).
Für das Versenden sowie das Empfangen von E-Mails sowie die Informationsbeschaffung im Internet reicht eine geringe Bandbreite von z. B. 6 Mbit/s aus. Solche Verträge werden aber heutzutage nicht mehr angeboten. Das niedrigste wird 16 Mbit/s sein. Diese Bandbreite würde auch für die Übertragung von Filmen aus den Mediatheken oder von Streaminganbietern ausreichen bis hin zur HD-Auflösung.
Für die Übertragung von Filmen in UHD-Auflösung oder Onlinespiele sind 50 Mbit/s anzuraten. Für beides gleichzeitig 100 Mbit/s.
Wie kommt das Internet ins Haus bzw. in die Wohnung?
- Per Telefonkabel. Der Anbieter hat neben Telefon auch Internet (gegen zusätzliche Gebühren) im Angebot. Der Anschluss läuft über einen Verteilerkasten in der Nähe des Hauses. Bis dort reisen die Daten über Glasfaserkabel. Vom Verteilerkasten bis in Haus oder bis in die Wohnung wird dann das normale Telefonkabel (zwei Adern aus Kupfer) benutzt. Dieses Verfahren heißt DSL bzw. VDSL. Von der Entfernung zwischen Verteilerkasten und dem Haus hängt ab wie schnell der Anschluss ist. Viele Telefonanbieter bieten zusätzlich Fernsehempfang über DSL an.
- Per Fernsehkabel. Die Anbieter von Kabelfernsehen bieten auch einen Zugang (gegen zusätzliche Gebühren) zum Internet und zum Telefonnetz. über das Fernsehkabel an. Der Anschluss läuft über einen Verteilerkasten in der Nähe des Hauses. Bis dort reisen die Daten über Glasfaserkabel. Vom Verteilerkasten bis in Haus oder bis in die Wohnung wird ein Koaxialkabel aus Kupfer benutzt. Über diese Verbindung kann man dann zusätzlich telefonieren und auf das Internet zugreifen. Auch hier hängt die Geschwindigkeit des Internets von der Entfernung zum Verteilerkasten ab.
- Über Glasfaser. Der Ausbau der Glasfasernetze kommt weiter voran. Wenn Glasfaser schon vor dem Haus liegt oder gerade verlegt wird, kann man auch den Internetzugang über die Glasfaser abwickeln. Die Glasfaser wird von einem Provider auf seine Kosten verlegt und anschließend betrieben. Anders als vom Telefonkabel hat er dann für zwei Jahre das Monopol auf der Leitung. D. h. man ist an diesen Provider gebunden.
Glasfaser ist die Zukunft und es sind auch höhere Bandbreiten möglich. Allerdings muss man damit rechnen, dass der Zugang über Glasfaser teurer ist als ein Anschluss über (V)DSL oder Fernsehkabel mit gleicher Bandbreite. Um die einmaligen Kosten für den Anschluss des Hauses nicht tragen zu müssen, muss man einen Vertrag über einen längeren Zeitraum (z. B. zwei Jahre) abschließen.
Bei einem Einfamilienhaus handelt es sich um FTTB (Fiber to the Building = Glasfaser zum Haus), dabei wird der Anschluss z. B. bis zum Keller gelegt. Bei Mehrfamilienhäusern kann es auch FTTB sein oder aber FTTH (Fiber to the Home = Glasfaser zur Wohnung). - Über Mobilfunk. So wie ein Smartphone fast überall über Mobilfunk mit dem Internet verbunden ist, kann man natürlich auch zuhause ins Internet kommen. Allerdings sind alle Mobilfunkverträge in der Datenmenge pro Monat begrenzt. Das wird spätestens dann zum Problem, wenn es um die Übertragung von Filmen geht, also die Nutzung von Mediatheken oder Streaming.
- Über Satellit. Immer wieder wird von den sogenannten weißen Flecken in der Internetversorgung geredet. Das sind Gebiete, in denen die kabelgebundenen Zugänge nicht oder nur mit sehr kleiner Bandbreite zur Verfügung stehen. Häufig kommt dann noch dazu, dass dann die Versorgung mit Mobilfunk auch nicht so gut ist. In diesen Fällen kann man über einen Zugang über Satellit nachdenken.
Wenn das Haus per Satellit mit Fernsehen versorgt wird (ist in einem weißen Fleck wahrscheinlich) kann man unter Umständen die TV-Antenne mitbenutzen. Bedingung dafür ist, dass die Satelliten nahebeieinander stehen. Trotzdem wird man um einmalige Kosten für eine Aufrüstung der Satellitenanlage nicht herumkommen. Dazu kommen natürlich die Gebühren des Providers.
Wie soll man sich nun entscheiden? Zunächst ist wichtig welche Anschlüsse möglich sind, welche sich schon im Haus befinden, wo sich diese befinden (Keller, Wohnzimmer, Flur) und natürlich wird man die Kosten und die Bandbreite vergleichen. Dabei spielt natürlich eine Rolle, welche Bandbreite überhaupt benötigt wird.